Technische Vermessungen

Für diverse Planungen von Architekten und Baumeistern, Gebäude auf einem Grundstück passend zu situieren und an das Straßenniveau anzugleichen, ist es notwendig das Gelände des Grundstückes und seine unmittelbare Umgebung lage- und höhenmäßig einzumessen. Hierbei werden vorhandene Gebäude (hierbei auch Giebel- und Traufenhöhen), Mauern, diverse Einbauten (Kanaldeckel, …), Geländekanten sowie das Gelände mit einer vernünftigen Rasterung eingemessen.

Straßenbau

Die Planer benötigen genaue Geländeaufnahmen, damit sie bestmöglichst die Straße projektieren können. Die Kosten sollten sehr niedrig gehalten werden. Dies wird gewährleistet, wenn Aushübe und Anschüttungen sich in etwa die Waage halten. Auch sollten die Kurvenradien nicht übertrieben werden. Die Absteckungen funktionieren in der Weise, Baufirmen brauchen in der Natur Anhaltspunkte. Wo beginnt die Böschung, welche Neigung hat die Böschung. Welche Längs- bzw. Querneigung hat die projektierte Straße. Schlussendlich welches Niveau soll die fertige Straße erhalten.

Hausbau

Erstens möchte die Baufirma wissen, wo der Aushub für das Fundament passieren soll. Zweitens werden in Folge nach dem Anbringen der Sauberkeitsschichte die Gebäudeecken abgesteckt. Bei größeren Objekten wie Hallen werden Achspunkte abgesteckt. Es ist aber sinnvoll, diese abgesteckten Punkte zu versichern, denn durch diverse Baumaßnahmen kommen sie ja wieder abhanden. Seitens der Baufirma werden Schnurbänke errichtet, auf diesen werden die Punkte dann rückversichert (gespannte Schnur von Bank zu Bank ergibt den Verlauf der Hauskante oder der Gebäudeachse).

Kanalisation

Im Gegensatz zu Geländen mit starken Höhenunterschieden ist es bei Bereichen mit geringen Höhenunterschieden von Vorteil genau dort das Gelände für die Projektierung der Kanalstränge höhenmäßig einzumessen. Somit kann man, ohne größere Grabungskosten einzugehen, die Verlegung der Stränge mit einem durchgehenden Gefälle idealisieren. Ganz wichtig ist es dann, sämtliche Stränge, Schächte, Hausanschlüsse, … einzumessen. Für zukünftige Planungen ist es notwendig, den ganzen Kanal in digitaler Form vorzufinden.

Leitungen

So wie bei der Kanalisation ist es auch für diverseste Leitungen von großem Interesse für spätere zukünftige Planungen zu wissen, wo und wie tief liegen welche Leitungen.

Kubaturermittlungen

Viele verlassen sich darauf, dass die Erdbaufirmen die Kubaturen richtig angeben. Auf einen LKW passen soviel Kubikmeter und die Summe der LKW-Fuhren ergibt dann die Kubatur. Nur erstens gibt es leider schwarze Schafe, welche nicht korrekt arbeiten beziehungsweise zweitens entspricht die lose und nur ungefähre Menge am LKW nicht ganz der richtigen Menge in der Natur. Eine wesentlich genauere Methode ist es vor und nach dem Abtrag oder der Anschüttung das Gelände genau zu vermessen (Lage- Höhenaufnahme). Mit der Vermessung (jeder Lage) wird dann ein Geländemodell ermittelt. Die Differenz der beiden Geländemodelle ergibt dann auch die Kubatur.

Es gibt nach wie vor Gebäude, von denen es keine planlichen Unterlagen gibt bzw. diese nur sehr unzureichend sind. Damit ein Architekt oder Baumeister Pläne für einen etwaigen Zubau oder Umbau erstellen kann, bedarf es einer genaueren Vermessung des Gebäudes außen und innen. Wandstärken, lichte Höhen der Räume, Parabethöhen sind nur ein Auszug von dem, was für die Planung interessant ist.

Nach einem Neubau oder durch diverse Baumaßnahmen (Tiefgarage, Untertunnelung, Kanalbau, …) treten an Objekten und Gebäuden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Setzungen auf. Diese gilt es zu dokumentieren. Am Objekt werden an ausgewählten Punkten Setzungsbolzen gesetzt. Diese werden dann periodisch aufgenommen und verglichen.

Ein kleiner Bach (öffentliches Wassergut), der anrainende Landwirt oder Grundeigentümer möchte davon Wasser entnehmen (dauerhaft). Nach den entsprechenden Genehmigungen, baut er einen kleinen Staudamm. Dabei is er verpflichtet Vermessungspunkte dauerhaft an diesem Bauwerk anzubringen und von einem Geometer vermessen zu lassen.